Interview mit Gerhard Schuhmann

Hier zu sehen als Obergefreiter.

Take me to the english Text!

 

 

Fragen an Gerhard Schuhmann betreffend dem Einsatz der 62. Volksgrenadier Division während der Ardennenoffensive. Gerhard war Feldwebel im Grenadierregiment 183 der 62. VGD.

 

Name: Gerhard Schuhmann                                                   

Höchster Dienstgrad: Feldwebel

 

Zugehörigkeit 1944/45: Gren.Regt. 183, später 164, und dann wieder Grenadierregiment 183 als Zugführer in der 62. VGD.

 

Kommandeure: Major Duve, Oberstleutnant Jenne, Oberst Jüttner

 

Wo erfolgte Ihre  Rekrutenausbildung?

In Kanth bei Breslau, meine erste Einheit war das Grenadierregiment 183 der 62. ID.

 

Welche spezielle Ausbildung erhielten Sie?

Infanteriegrundausbildung, Maschinengewehr.

 

Gab es eine Ausbildung in erster Hilfe, Zeichengabe, Funk oder in der Verwendung von spezieller Ausrüstung? Wenn ja, welche Art?

Erste Hilfe und Signalzeichen

 

Wie wurden Sie für die Offizierslaufbahn ausgewählt?

Ich habe nie die Offizierslaufbahn eingeschlagen.

 

War die Ausbildung ausreichend für den Kriegsdienst?

Nicht wirklich, die Ausbildungsdauer war zu kurz.

 

Wann erfuhren Sie vom neuen Einsatzraum der Division nachdem die Verlegung der  Division begonnen hatte?

Erst als wir die Gegend um Prüm in der Eifel erreichten.

 

Beschreiben Sie bitte die Umstände, unter denen man zuerst von der bevorstehenden Offensive erfuhr:

Man konnte sich seinen Teil denken, was bevorstehen würde, wenn so viele deutsche Truppen in der Gegend zusammengezogen wurden. Jedoch von offizieller Seite her, habe ich erst am Morgen des 16. Dezembers von der Offensive erfahren.

 

Welche Information erhielt man von der Division über den Angriffsbereich?

Nichts wirklich genaues, alles was wir wussten, war das kleine Bisschen, das man aus den Befehlen und den Gefechtskarten erfahren konnte.

 

Wie ist Ihre Meinung über die Waffen, die man während der Kämpfe sah bzw. benutzte? Waren sie zuverlässig?

Ich benutze die deutsche Maschinenpistole. Die war zwar alt, aber zuverlässig, dagegen das neue Sturmgewehr, die MP44, feuerte zu schnell und verschoss zuviel Munition mit einigen Feuerstößen. Außerdem war es schwer dafür die passende Munition zu erhalten, so kam es, dass viele Männer die Offensive mit der MP44 begonnen und dann mit einer erbeuteten amerikanischen MP, Karabiner oder dem deutschem k98 weiterkämpften. Die MP44 war eine sehr gute Waffe, aber die Feuerrate war einfach zu hoch. Die Maschinenpistole war mein Favorit. Ich liebte sie. Der deutsche Karabiner war gut auf große Distance und sehr zuverlässig. Unser Maschinengewehr war die gefurchteste automatische Waffe dieser Zeit.

Wie zuverlässig waren sie bei den Klima- und Wetterbedingungen?

Alle Waffen, die wir benutzen, waren sehr zuverlässig wenn man sie ein wenig entsprechend pflegte. Die beste und am meisten einsetzbare Waffe war meine MP40.

 

Wie Gut waren die Versorgungsdienste für die Einheit?

Wir hatten kein Benzin, Munition war noch verfügbar Ende Januar 1945. Das größte Problem waren das Essen und die Kälte.

 

Wie denken Sie über die Führung während der Gefechte?

Die Führung im Regt. 183 war Hart aber Fair.

 

Wer waren die wirklichen Führer? - Offiziere, Unteroffiziere oder Mannschaften?

Alle oben genannten.

 

Wie oft sahen Sie höhere Kommandeure in Ihrem Regimentsbereich?

Einmal sah ich den Divisionskommandeur in der Front, sonst ließ sich der Regimentskommandeur oft bei uns sehen.

 

Wie denken Sie über die Disziplin in der Division zu dieser Zeit?

Die Disziplin war Gut und Hoch.

 

Wie war die Moral in Ihrer Einheit? Welche Wirkung hatte der Kampf auf die Moral? Welche Faktoren halfen, die Moral zu verbessern?

Die Moral war hoch bis Weihnachten, dann erhielt die amerikanische Luftwaffe wieder überhand und das Leben wurde schwer.

 

Wie effektiv war die medizinische Versorgung an und hinter der Frontlinie?

Die medizinische Versorgung war OK.

 

Falls Sie jemals unter einen feindlichen Panzerangriff kamen, erklären Sie bitte unter welchen Umständen und wie Ihre Reaktion auf den Angriff war. Wo kam es zu diesem Angriff?

Während der Zeit vom 18. bis 22. Dezember kamen wir mindestens 5 mal unter Angriffe feindlicher Panzer. Das erste Mal in der Nähe der Deutsch-Belgischen Grenze in nördlicher Richtung von Steinebrück. Feindliche Panzer, welche auf den gegenüberliegenden Höhen standen, eröffneten das Feuer gegen unsere vorgehende Infanterie. Wir zogen uns zurück und die Sturmgeschützabteilung erhielt Befehl, die Höhe zu säubern. Eine kurze Zeit später marschierten wir weiter. Die nächsten vier Panzerangriffe ereigneten sich alle in und um Saint Vith, welches durch freundliche Infanterie, unterstützt durch Panzer, sehr stark verteidigt wurde.

 

Wurden Sie während des Kampfes verwundet?

Nein, zu dieser Zeit hatte ich noch mehr Glück als andere.

 

Wie würden Sie die Kampfleistung Ihrer Einheit charakterisieren? War es das Ergebnis von Führung, Disziplin und Zusammenhalt, Mut oder Furcht oder andere Faktoren?

Alles oben genannte.

 

Was und wie war Ihr erster Feindkontakt?

Als wir die amerikanischen Linien angriffen, erwiderten diese das Feuer aus einer Scheune, die an der Vormarschstraße lag.

 

Wie stark war der feindliche Widerstand?

Der Widerstand war sehr viel stärker als wir jemals angenommen hatten.

 

Wie gut trainiert, geführt und bewaffnet schienen sie zu sein?

Sie waren gute Kämpfer und verstanden es viel besser eine Stellung zu verteidigen als die Russen, gegen die ich die Jahre zuvor kämpfte.

 

Welche Auszeichnungen haben Sie während des Krieges erhalten?

Ich erhielt beide Eisernen Kreuze, die Nahkampfspange in Silber, das Infanteriesturmabzeichen und das Verwundetenabzeichen in Schwarz und Silber. Wurde schwer verwundet während der letzten Tage im Ruhrkessel.

 

 

 

Interview with Gerhard Schuhmann

Here shown as Obergefreiter.

 

 

Questions to Gerhard Schuhmann concerning the engagements of the 62nd Volksgrenadier Division during the battle of the bulge. Gerhard was Noncom in the 183rd Infantry Regt of the 62nd Infantry Division.

 

 

Name: Gerhard Schuhamnn                                                        

Highest rank or grade: Feldwebel

 

Unit Served in 1944/45: Gren.Regt. 183, later 164, and then again 183 of the 62nd VGD as Platoon leader

 

Commander: Major Duve, Oberstleutnant Jenne, Oberst Jüttner

 

Where did you train as a recruit?

In Kanth near Breslau; my first Unit was the infantry regiment 183 of the 62nd Infantry Division.

 

In what specialties were you trained?

Basic infantry training, Machinegun.

 

Were you trained in first aid, signaling, radio, or the use of any special equipment?  If so, what kind?

first aid and signaling

 

If you entered an Officers’ training program, how were you selected for it?

I never made that.

 

Did your training prepare you for your service?

Not really, the training time was to short.

 

At what point in your movement did you learn your real destinations when send to the frontline near Belgium?

Just when we reached the Prüm-Eifel area.

 

Describe the circumstances in which you first heard of the forthcoming offensive:

You could think your part what is going on by the masses of German troops in the area. But from official side, I learned in the morning of the 16th December of the Offensive. Not earlier.

 

What information, if any, did the Division give you about the area in which you attack?

Nothing real at all. All we knew, was that little bit, what were to find in the orders and in the battle maps.

 

What was your opinion of the weapons you saw or used in the battles? Were they reliable?

I used the german machine pistol. This was old, but reliable, new the assault rifle, the MP44, was to fast firing and spends in a few rounds all ammunition. Also the ammunition was to hard to receive from the supply, so many men who started with a MP44 ended with a American MP, Carbine or with a German 98k. The MP44 was a very good weapon, but it spends to many rounds. The MP was my favorite one. I loved it. The German Karabiner was good on distance and very reliable. Our machinegun was the most dreaded automatic weapon of the time.

 

How adequate were they for the climate and weather conditions you encountered?

All the weapons we used were very adequate if you take a little care for it. Best and most useful weapon was my MP40.

 

How responsible were the supply services to your units needs?

We had no fuel, ammunition was available in late January 1945. The highest problem was the food and the cold.

 

What did you think of the quality of leadership while you were in battle?

Leadership in Regt. 183 was hard and fair.

 

Who were the real leaders – officers, noncoms, or enlisted men?

All of above.

 

How often did you see higher commanders in your regiments’ area?

Onetime I saw the division commander in the frontline, otherwise the regiment commander was many times to see down with us.

 

What did you think of the discipline at the time (lax, moderate, fair, strict, harsh)?

The discipline was fair and high.

 

How was the morale of your unit? What effect did combat have on morale? What factors helped improve morale?

Morale was high until Christmas, then the American airpower gets overhand again and makes live hard.

 

How effective was medical care at the front and behind the lines?

Medical care was OK.

 

If you ever came under enemy tank attack, please describe the circumstances and your reaction to that attack. Where was the attack?

During the time from 18th to 22nd December we came at least 5 times under enemy tank attacks. The first was near the German-Belgian boarder in northern direction of Steinebrück. Enemy Tanks which stood on the opposite heights opens fire against our infantry line. We withdraw and the self propelled unit receives order to clear the heights. A short time later we march on. The next four times was all in and around Saint Vith, which was very hard defended by enemy infantry supported by tanks.

 

Were you wounded during the fighting?

No, at this Time I had more luck than others.

 

How would you characterize your unit’s combat performance? Was it the result of  leadership, discipline, and cohesion, individual courage or fear, or other factors?

All of that.

 

What and how was your first contact with the enemy?

When we attacked the American lines, they open fire from a barn on the road side.

 

How strong was the resistance of the enemy?

The resistance was much harder, than we ever had suspected.

 

How well trained, well led, and well armed did they seem to be? 

They were good fighters and understand how to defend a position much better than the Russians I fought the years before.

 

What kind of awards did you receive during the war?

I received both iron crosses, the close combat badge in silver, infantry storm badge, wounded badge in black and silver. Was serious wounded on the last days in the Ruhr pocket.